Der Einfluss des Mondes auf die Natur und auf den Menschen ist seit langem bekannt. Der Mond erzeugt die Gezeiten, verändert unseren Schlaf, unsere Stimmung und schafft es auch, die Natur zu verändern.
Die bei Neumond geschnittenen deutschen Fichten für die Decken der Gitarren sind ein klares Beispiel für die Kraft, die der Mond auf Bäume ausübt. Die Qualität dieser Decken ist weltweit anerkannt und wird von Gitarrenbauern hoch geschätzt.
Die These:
Bei Neumond sinkt der Saft der Bäume zur Wurzel und dies ist der ideale Moment zum Schneiden des Holzes, da wir eine größere Härte und bessere Bedingungen für eine angemessene und schnellere Trocknung erreichen.
Seit Jahrtausenden haben sich Menschen mit dem Einfluss des Fällzeitpunktes auf die Holzqualität beschäftigt. Bei abnehmendem und bei Neumond gefälltes Holz ist besonders haltbar und widerstandsfähig.
Nicht nur die Bäume selbst können ein Alter erreichen, welches das unsere um das Hundertfache überschreiten kann. Auch ihr Holz kann unglaubliche Zeiträume unbeschadet überdauern. Denken wir an die asiatischen Holztempel, die nicht nur Jahrhunderte, sondern bald zwei Jahrtausende schadlos überstanden haben. Von buddhistischen Mönchen kunstvoll auf und aus mächtigen Baumstämmen gebaut, künden solche menschlichen Monumente von all den Möglichkeiten, die in Bäumen verborgen liegen.
Doch wie wird Holz zum Stoff, der Jahrtausende der Bewitterung unbeschadet standhalten kann?
Drei Dinge sind für eine besonders dauerhafte Holzqualität verantwortlich. Das sind erstens die Auswahl richtig gewachsener Bäume, zweitens die Holzernte zum richtigen Zeitpunkt und drittens die richtige Lagerung, Trocknung und Verarbeitung des Holzes. In diesem Abschnitt möchten wir genauer auf den Zeitpunkt der Holzernte eingehen.
Die Zeit der Saftruhe sowie die Ernte bei abnehmendem Mond bilden dabei den roten Faden, der sich durch die Geschichte der Beziehung von Mensch und Baum zieht. Von Julius Caesar über Plinius, dem Älteren, bis hin zu Theophrast liegen uns Berichte und Überlieferungen vor, dass z. B. Bauholz nur bei abnehmendem Mond geschlagen wurde. Auch das Mittelalter und die Rennaissance kannten die geeigneten Fällzeitpunkte. Dieses häufige Auftauchen derselben Mondholzregeln gibt dem Thema natürlich ein großes Gewicht. Allein, ein wissenschaftlicher Beweis ist es noch nicht.
An einer der renommiertesten, technischen Universitäten Europas, der ETH Zürich, arbeitete um das Jahr 2003 ein kleines Forschungsteam daran, einen wissenschaftlichen Nachweis zu finden. Prof. Ernst Zürcher leitete hier ein Forschungsprojekt, in dem es zunächst um die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Zeitrhythmen und Pflanzen ganz allgemein ging.
Es wurde beobachtet, dass das Quellverhalten von Bohnen in Wasser nicht immer gleich ist, sondern mit dem Mondrhythmus mitschwankt. Bei zunehmendem Mond saugen die Bohnen mehr Wasser auf und bei abnehmendem Mondstand „trinken“ sie in der gleichen Zeit deutlich weniger. Die Keimung von Samen verschiedener Bäume und Pflanzen wurde in der Abhängigkeit von der Rhythmik der Mondphasen untersucht. Dabei wurde nachgewiesen, dass Keimgeschwindigkeit, Keimraten, mittlere Höhe sowie Höhe der Pflanzen nach vier Monaten mit der Mondphase zusammenhängen. Eine weitere Untersuchung brachte zutage, dass Bäume genau mit den mondgesteuerten Gezeiten der Meere mitpulsieren. Nimmt der Mond zu, werden auch die Stämme dicker. Nimmt der Mond wieder ab, werden sie wieder dünner. Der Durchmesser der Bäume wird im Rhythmus von Ebbe und Flut dicker und dünner – zwar nur um einige hundertstel Millimeter aber doch meßbar. .
Für den Nachweis des Einflusses des Mondes auf Bauholz ausschlaggebend sind jedoch die unmittelbaren Bewitterungsversuche an Holzproben, die in der Studie an der ETH Zürich ausgewertet wurden. Im Test der echten Bewitterung, in der eine Vielzahl von Pilzsporen gemeinsam ihr Werk am Holz versucht, untersuchte Prof. Zürcher die Gültigkeit alter Baumfällregeln und konnte dabei erstmals zeigen, dass Mondholz dauerhafter und verwitterungsresistenter ist, als konventionell geschlägertes Holz. Darüber hinaus konnte er auch einen wichtigen Teil des Wirkungsprinzips erklären.
Er fand heraus, dass Wasser im Holz etwas ganz anderes ist, als Wasser im Glas. Die Verbindung des Wassers und der Holzzellen, die Bewegungen der Flüssigkeit innerhalb der Waben, Kaskaden und feinsten Kapillarröhren unterliegen einer Vielzahl physikalischer Einflüsse. So kann Wasser in den allerfeinsten Kapillarröhren zum Beispiel einen gallertartigen Aggregatzustand annehmen und bis -15º C flüssig bleiben.
Mondholz, bei abnehmendem Mond geerntet, hat mehr gebundenes Wasser in seinem Inneren. Das heißt, bei der Trocknung zieht es sich stärker zusammen, es schwindet geringfügig mehr. Dadurch wird das Holz dichter, druckfester und auch abwehrender gegen eindringende Pilze, gegen Insekten oder gierig fressende Flammen. Der Dichtevorteil von Mondholz betrug 5–7 % über mehrere tausend Proben verteilt. Materialtechnisch gesehen ist das eine signifikante Verbesserung gegenüber „Nichtmondholz“.
Fakt ist, die Gitarrenbauer in Spanien, mit denen wir gesprochen haben, schwören auf das sogenannte Mondholz und sind überzeugt
von der besseren Qualität und Robustheit. Nicht selten erzielt es auch einen höheren Preis. Mondholz bezieht sich generell auf Holz, das während des abnehmenden Mondes kurz vor Neumond geerntet wird, wenn der Saft in den Bäumen am niedrigsten ist. ... Das überdurchschnittlich trockene Holz ist bei Gitarren- und Violinenherstellern sehr beliebt.
Auch die Werkstatt Francisco Bros in Alicante bestätigt den Mythos. Wir haben das Thema zum Anlass genommen und haben gemeinsam mit Bros ein neues Gitarrenmodell designed - mit Fichtendecke aus bei Neumond geschlagenem Mondholz.
Das Modell 1AF Especial...! Ab sofort verfügbar